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Beratungsangebot erweitert

Psychiatriekoordination bietet telefonische Sprechstunden im Landkreis Neuwied an

"Über 70% der Menschen empfanden bzw. empfinden den Lockdown als belastend, bestätigt eine Umfrage des Deutschland Barometer Depression.", begründet Landrat Achim Hallerbach das neue Beratungsangebot der Psychiatriekoordination.

 

"Angst vor Kurzarbeit oder gar Jobverlust, ungewollter Verzicht auf Sport, Kultur, Geselligkeit, die Vereinbarung von Homeschooling und Homeoffice oder auch die Isolation infolge der Kontaktbeschränkungen sind die Begleitfaktoren der Pandemie und eindeutig Stressoren für uns Menschen", ist sich der Landrat sicher und verweist auf das neue Angebot.

 

 

Lockdown belastet Psyche

 

Nicht erst seit der Corona-Pandemie leiden immer mehr Menschen unter seelischen Erkrankungen. Bereits vor 2020 wurde durch die Krankenkassen eine Zunahme psychisch bedingter Krankheitstage festgestellt. Ein Trend, der sich bereits vor Corona als stabil erwies. Dass der Trend gerade in Pandemiezeiten gebrochen werden könnte, ist unwahrscheinlich. Auch wenn die Wissenschaft bislang noch keine belastbaren Daten über die Zunahme von psychischen Erkrankungen vorlegen konnte, weiß man schon lange, dass dauerthafte seelische Belastungen ein guter Nährboden für psychische Erkrankungen sind.

 

Zunahme an psychischen Erkrankungen

 

"Laut der Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (dgppn) erkranken jährlich ca. 18 Millionen Menschen an einer psychischen Erkrankung. Vorwiegend sind Angststörungen, Depressionen sowie verschiedene Suchterkrankungen zu beobachten. Erkrankungen, die mit den Einschränkungen der Pandemie korrelieren und durchaus auch gefördert werden können," erklärt die Psychiatriekoordinatorin des Kreises Neuwied, Verena Bruchof.

 

 

Betroffene unterstützen

 

Nur circa jeder fünfte Betroffene findet den Weg zu einer der Hilfsinstitutionen. Bestehende Abstands- und Hygieneregelungen erschweren diesen zusätzlich, besonders zu niedrigschwelligen, offenen und spontanen Beratungsangeboten. Landrat Achim Hallerbach betont: "Die örtlichen und regionalen Beratungsstellen und Institutionen haben sich sehr schnell und kreativ, beispielsweise mit Onlineberatungsangeboten oder Treffen im Freien, an die bestehenden Einschränkungen angepasst, und dennoch scheint der Zugang für Menschen erschwert, die bislang noch keine Hilfe erhalten haben."

 

Hilfe vermitteln

 

Dabei kann eine gute Beratung verhindern, dass aus Belastungen handfeste Erkrankungen entstehen. "Die nicht unmittelbar medizinischen Probleme einer Pandemie sind vielfältig: Reizbarkeit bis hin zur Gewalt, Zukunftsängste und Einsamkeit sind nur einige der Folgen, die wir beobachten. Unser Angebot richtet sich an Menschen, die ein für sie passendes Hilfsangebot suchen.", beschreibt die Psychiatriekoordinatorin Verena Bruchof das Angebot und betont dabei, dass es auch Angehörigen oder Freunden offen steht.

 

Verena Bruchof ist ab sofort dienstags von 14:00 bis 16:00 Uhr sowie donnerstags von 09:00 bis 11:00 Uhr telefonisch unter Tel. 02631-803-723 zu erreichen. Anfragen können auch per E-Mail gestellt werden: verena.bruchof@kreis-neuwied.de.

 

Bildquellen: © Engin Akyurt/Pexels, © StockSnap/Pixabay

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